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Netzteilgehäuse (parametrisch)

Für ein Open Frame Netzteil benötige ich ein Gehäuse. Nach den guten Erfahrungen mit dem parametrischen Gehäuse für den Wiha Steckschlüsselsatz soll das Gehäuse für das Netzteil ebenfalls parametrisch mit OpenSCAD erstellt werden.

Man will ja nicht immer wieder das Rad neu erfinden, also begebe ich mich auf die Suche nach einem adäquaten Design auf Thingiverse. Das Gehäuse von Lar Phillips (lar3ry), ein Remake von Brad Koehns (koehn) Entwurf, sieht vielversprechend aus, allerdings fehlen mir die Zugentlastungen für die beiden Kabel. Das wird geändert.

Die am Netzteil abgenommenen Maße sollen natürlich in den Entwurf einfließen, wozu haben wir ein parametrisches Design? Hier schlägt wieder der “Fehlerteufel” zu, anscheinend sind für die Masse der Anwender die äußeren Abmessungen des Gehäuses von größerer Bedeutung als die des einzuschließenden Geräts.

Netterweise stellen beide Kollegen ihre SCAD Dateien zur Verfügung, ich kann also nahtlos an deren Vorarbeiten anknüpfen.


Als erstes wird das Menü für OpenSCAD und den Customizer auf Thingiverse erweitert.

PowerSupply-Box Parameter

Zusätzlich zu den vorhandenen “Box parameters” im oberen Teil kommen Auswahlmöglichkeiten für die Anordnung der Lüftungsschlitze, die Option Zugentlastungen für die Kabel und ob nur die Box oder nur der Schiebedeckel gedruckt werden soll, hinzu.


Ohne Zugentlastungen entspricht die Box im Wesentlichen dem Design von “lar3ry”.

Netzteilgehäuse

Lediglich die Anordnung des Deckels seitlich der Box ist geändert. Auf diese Weise darf die Box bei gegebener Druckplatte etwas größer ausfallen. Den “Knopf” am Deckel habe ich entgegen dem Original als Vertiefung ausgeführt, das erscheint mir gefälliger.

Mit Zugentlastungen ist die Box 30 mm länger und im Innern werden am linken und rechten Rand Blöcke zur Fixierung der Kabel zugefügt. Die passenden Riegel, um die Kabel an den Blöcken festzuklemmen, werden ebenfalls generiert.

Netzteilgehäuse mit Zugentlastungen

Beim Netzkabel wird der Riegel wie abgebildet montiert, die Nut im Block dürfte für die meisten in Frage kommenden Kabeltypen ausreichend flach ausgeführt sein. Für das Niederspannungskabel wird der Riegel mit der Erhöhung nach unten verwendet, so lassen sich auch dünnere Kabeltypen fixieren. In beiden Fällen sollten die beiden Schrauben gefühlvoll angezogen werden, damit weder die Riegel brechen noch die Gewinde ausreißen. Als Schraubentyp sind M3 Senkkopfschrauben vorgesehen, die Köpfe verschwinden im Boden und stehen nicht über.

Eingebaut sitzt das Netzteil ziemlich passend im Gehäuse.

Netzteil eingebaut

Man sieht den Isolierschlauch, den ich verwendet habe, um das Niederspannungskabel elektrisch geschützt durchs Innere des Netzteils und an den scharfen Kanten des Gehäuses vorbei zu führen. Alternativ kann die Breite des Gehäuses um 2 mm vergößert werden, dann kann man das Kabel neben dem Netzteil auf die gegenüberliegende Seite führen.

Update
Ich habe noch die Option hinzugefügt, die beiden Schellen für die Zugentlastung einzeln zu drucken, falls die Schrauben doch zu stark angezogen wurden und die Gewinde ausgebrochen oder eine Schelle dabei zerbrochen ist. Dazu einfach die Option Zugentlastung aktivieren, aber Box und Deckel deselektieren.
Also “strain relief” = yes, “print lid” = no und “print box” = no.

Um eine zufällige Berührung des metallischen Netzteilgehäuses zu verhindern, habe ich die Schlitzbreite auf maximal 4 mm eingeschränkt. Das ist wichtig, wenn das Netzteil mit einem Netzkabel ohne Schutzleiter angeschlossen wird.

Achtung
In diesem Zusammenhang der Hinweis, dass das Netzkabel unbedingt vom Netz zu trennen ist, wenn das Gehäuse geöffnet werden soll, da die Schraubanschlüsse am Netzteil frei zugänglich und nicht berührgeschützt ausgeführt sind.

Update
Beim ersten Einsatz des Gehäuses mit Netzteil habe ich sofort erkannt, dass die im Netzteil entstehende Wärme nicht aus dem Gehäuse entweichen kann, da ich zwar links und rechts am Gehäuse Schlitze eingefügt habe, auf der rechten Seite des Netzteils aber eine durchgehende Aluplatte die Luftzirkulation verhindert. Abhilfe schaffen Lüftungsschlitze im Deckel des Gehäuses, die ich in einer weiteren Aktualisierung des Code eingebaut habe.

PowerSupply Box mit Lüftungsschlitzen im Deckel

Wer schon, wie ich, das Gehäuse gedruckt hat, dem kommt jetzt die Option “Drucke nur den Deckel” zugute. Also in den Einstellungen “print box” deaktivieren und “print lid” sowie die neue Option “vents in lid” aktivieren.

PowerSupply Box Parameter

Wichtig ist noch, dass mindestens die beiden Parameter “strain reliefs” und “box width” aber besser alle Parameter identisch eingestellt sein müssen, wie beim Druck der Box.


Das geänderte Design ist als Remix auf Thingiverse veröffentlicht, dort kann auch das SCAD File geladen werden. Eigene Änderungen können sowohl mit OpenSCAD auf dem Rechner als auch über den Customizer auf Thingiverse durchgeführt werden.

Hinweis
Um den Customizer zu verwenden, ist ein Thingiverse Account notwendig.


Danke Brad und Lar für die exzellente Vorarbeit mit dem parametrischen Design!

 


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