Im Zuge meiner AktivitĂ€ten zur Nutzbarmachung von 3DTouch Sensoren zur Erstellung von Höhenprofilen auf nichtleitenden OberflĂ€chen fĂŒr meine CNC-FrĂ€se, habe ich verschiedene Versionen der 3DTouch Sensoren in die Finger bekommen.
Die ersten beiden Sensoren habe ich mit meiner eigenen Firmware versehen, so dass sie mit GRBL kooperieren. Beide sind Àhnlich aufgebaut wie das Original BLTouch V1 von Antclab, meine haben jetzt zusÀtzlich einen Programmierstecker.
Der zuerst gekaufte Sensor funktioniert klaglos und liefert recht ordentliche Werte, der zweite Sensor ist mechanisch etwas daneben, der Tastpin schaut ziemlich schrĂ€g aus dem GehĂ€use heraus und die Messergebnisse sind nicht so gut wie beim Ersten. Zudem ist der Leerweg vor auslösen des Touch-Events sehr groĂ, ich muss dafĂŒr in OpenCNCPilot die Vorgaben fĂŒr Probe anpassen, gröĂere “Safe Height” und “Minimum Height”. Das bewirkt in Folge lĂ€ngere Abtastzeiten, da gröĂere Wege zurĂŒckgelegt werden mĂŒssen.
Den nÀchsten 3DTouch Sensor habe ich gekauft, weil ich das 3DTouch Interface bauen und testen wollte. Dazu benötigte ich einen unverÀnderten Sensor mit original Firmware.
Dieser dritte Sensor ist von Sodial und entspricht in etwa dem BLTouch V3 von Antclabs, ist intern allerdings anders aufgebaut. Das Original von Antclabs wird von einem AtTiny2313 befeuert, wĂ€hrend der Sensor von Sodial mit einem AtTiny25 arbeitet, der in einem QFN GehĂ€use mit 20 Pins daher kommt. Ich war verblĂŒfft ob der schieren Zahl von vermuteten IOs fĂŒr den “kleinen” ”C, doch ein Blick ins Datenblatt verrĂ€t, auch bei dieser GehĂ€usevariante sind nur acht Pins beschaltet. Vielleicht hat der kleinere Formfaktor hier den Ausschlag zum Einsatz gegeben.
Mit diesem Kameraden hatte ich auch noch etwas SpaĂ. Direkt aus der Verpackung hat er leider keine Touch-Events generiert, bei BerĂŒhrung der OberflĂ€che nur brav den Stift ein- und ausgefahren. Ein paar Untersuchungen spĂ€ter ist klar, bei der Fertigung wurde vergessen, den PB5 (RESET) des AtTiny25 als Ausgang zu konfigurieren.
Da ich die GerĂ€tschaften zum Flashen der Fuses der AtTiny Serie von meinen Umbauten an den ersten beiden Sensoren schon parat hatte, konnte ich relativ unkompliziert dieses Manko ausrĂ€umen. Hilfreich war dabei die Tatsache, dass der ISP-Anschluss mit den notwendigen Signalen schon auf dem Board vorhanden war (die 6 Pads rechts oben im nĂ€chsten Bild). Ich musste nur zusĂ€tzlich PB3 fĂŒr das Signal SCI auf der AuĂenseite der Platine zugĂ€nglich machen, um per High Voltage Serial Programming die Fuses passend zu setzen (RSTDISBL aktivieren).
Nun wollte ich das Interface aber mit einem Sensor V1 testen, also habe ich explizit einen solchen Sensor der Ausgabe V1 bestellt, den ich nach lÀngerem Suchen auch tatsÀchlich noch gefunden zu haben glaubte.
Geliefert wurde allerdings dann doch ein 3DTouch V2.0, die Variante mit den AnschlĂŒssen auf einem auĂen liegenden Stecker.
Bei diesem Clone sitzt der Programmieranschluss sogar auf der AuĂenseite. Den neuen Kunststoffstift des original BLTouch V3 hat er auch geerbt. Die GehĂ€useschrauben sind ĂŒbrigens tatsĂ€chlich dem Rotstift zum Opfer gefallen, die Platine ist auf das GehĂ€useunterteil geklebt. Nicht nett fĂŒr den neugierigen Bastler, aber handhabbar :)
Im Innern geht es recht aufgerĂ€umt zu, neben dem AtTiny85(!) und einer H-BrĂŒcke zur Ansteuerung der Spule findet sich neben ein bisschen HĂŒhnerfutter und zwei LEDs nur noch ein Halleffekt Sensor in SMD AusfĂŒhrung (Aufdruck 0H44E) und ein weiterer Dreihufer unbekannter Funktion (Aufdruck 66S). Ich habe mir verkniffen, dessen Funktion zu analysieren, da ich an diesem Sensor ohnehin keine weiteren Ănderungen durchfĂŒhren will.
Diese beiden neueren Sensoren, V2.0 und V3, beherrschen die auf der Seite von Antclabs vorgestellten Kommandos, reagieren somit natĂŒrlich auch auf die beiden Standardkommandos “Pin up” und “Pin down”.
Mein 3DTouch Interface konnte ich damit testen, wenngleich ich mit den Ergebnissen der Beiden ĂŒberhaupt nicht zufrieden bin.