Jeder der eine Digitalkamera sein Eigen nennt, kommt früher oder später an den Punkt, wo er die geknipsten Prachtstücke vom Speicherchip der Kamera entfernen muss, weil dieser schlicht und einfach voll ist.
Gemeinhin macht man seine Bilder auch nicht, um sie auf dem vielleicht vorhandenen Minidisplay der Kamera zu bestaunen und anschließend zu löschen, sondern man will die Bilder auf dem Bildschirm des heimischen Rechners betrachten und sie gegebenenfalls auch weiter bearbeiten und archivieren.
Bei den meisten mir bekannten Kameras ist ein Datenträger dabei, der einen Treiber bereitstellt, der die Kamera über den USB oder den seriellen Anschluss mit dem Rechner verbindet und den Transfer der Bilddaten auf die Festplatte erlaubt.
Bei neueren Kameratypen ist meist ein USB-Anschluss vorhanden der die Kamera direkt in das Dateisystem des Rechners einbindet, so dass die Kamera im Explorer als weiteres Laufwerk sichtbar wird.
Genauso kann man aber auch eines der preiswerten Multi-Kartenlesegeräte verwenden um die Daten direkt vom Speicherchip zu lesen. Verwendet man hier einen USB 2.0-Typ, funktioniert die Sache auch noch schön schnell, was bei den heute gebräuchlichen Auflösungen der Digitalkameras und den verwendeten Speichergrößen der Chips durchaus von Vorteil ist.
Diese technischen Feinheiten sind aber nur der kleinere und unkompliziertere Teil der Aufgabe, den Bildersegen auf der Festplatte zu verewigen.
Um die Bilder nicht nur abzulegen, sondern um sie ggf. später auch mal wiederzufinden, sollte man sich ein System überlegen, nach dem eine Sortierung erfolgen kann.
Als besonders gut geeignet für meine Zwecke hat sich die Shareware “PictureRename” von Christian Spengler erwiesen.
Die von dem Programm gebotenen Funktionen überschneiden sich in der momentan aktuellen Version 1.2 (Stand 2006) ziemlich genau mit den von mir gewünschten Eigenschaften.
Dabei hat sich als sehr hilfreich erwiesen, dass die
Parameter, die PictureRename bei der Vergabe von Verzeichnis- und Bildnamen berücksichtigt, in weitem Rahmen einstellbar sind.
Die eigenen Wünsche für Verzeichnis- und Bildernamenformat werden einmalig eingestellt und als Defaulteinstellungen dauerhaft gespeichert, wobei man, wenn gewünscht, von einem Wizard geführt wird.
Anschließend gibt man an, von wo die Bilder geladen, wo sie abgelegt und welche Bilder verwendet werden sollen und das Anlegen der passenden Verzeichnisse und das Kopieren der Bilder auf die Festplatte geht los.
Jedem Bildnamen wird auf jeden Fall das von der Kamera beim Knipsen vergebene Datum angehängt, man tut also gut daran, die Zeit an der Kamera aktuell zu halten.
Alle Bilder mit gleichem Datum werden in einen Ordner, ebenfalls mit diesem Datum bezeichnet, kopiert. Der Ordner- und Bildname kann noch mit einem erklärenden Text erweitert werden, der ebenfalls an alle Bilder angehängt wird.
Die weiteren Einstellungsmöglichkeiten sind insgesamt vielfältig und sollten mit der Sharewareversion des Programms einfach ausprobiert werden.
Das mühsame Erstellen von Ordnern, deren Umbenennung per Explorer und das anschließende Kopieren von Hand hat damit ein Ende, wenige Mausclicks genügen fortan für eine geordnete Ablage des wertvollen Bildmaterials.
Nachtrag
PictureRename wurde zuletzt im Januar 2006 aktualisiert. Ich besitze inzwischen
mehrere Kameras, deren Bildformate von PictureRename nicht unterstützt werden.
Auf der Suche nach einer alternativen Software habe ich die Freeware AmoK Exif Sorter entdeckt. AmoK Exif Sorter lässt sich bezüglich der Namensgebung und Ordnererstellung frei konfigurieren und ist somit kompatibel zu PictureRename, hat aber keine Einschränkungen in Sachen Bildformate moderner Kameras.