Unser elektrisch betriebenes Garagentor hat im Urzustand einen 40 MHz Handsender, der nach einigen Jahren nicht mehr so recht wollte. Die Taste, ein Kunststoff-Knackfrosch, ist eingerissen und hat nicht mehr funktioniert. Auch die einzeln nachgekauften Handsender stellten nicht hundertprozentig zufrieden, denn die waren bereits kleiner, die Reichweite war geringer und die benötigten 12 V Rundzellen waren bereits nach wenigen Monaten leer.
Da der Tormotor einen Anschluss für einen externen Taster hat, habe ich mir überlegt, diesen Kontakt mit einem Relais zu betätigen, das über einen Trafo mit Spannung versorgt wird, der wiederum über eine Funksteckdose des ELV Funksteuersystems FS20 eingeschaltet wird.
Dieses Funksystem ist für diesen Einsatzzweck geeignet, da sich die Steckdose in den sogenannten Timermode schalten lässt, in dem die Steckdose nach Betätigen des Senders eine definierbare (einlernbare) Zeit eingeschaltet ist und sich dann selbstständig wieder ausschaltet. Diese Zeit lässt sich auf z.B. eine Sekunde einstellen, so dass sich für die Garagentorsteuerung kein Unterschied zu einem Taster ergibt.
Diese Erweiterung hat mehrere Jahre sehr gut und problemlos funktioniert. Dass die Handsender bei einem Batteriewechsel das Gedächtnis verlieren und neu eingelernt werden müssen, war ärgerlich aber verschmerzbar, denn die beiden LR44 Knopfzellen in den Handsendern halten auf Grund des sehr kleinen Ruhestroms von weniger als 10 µA viele Monate.
Im Laufe der Zeit stellte sich aber auch bei diesen Sendern Probleme ein. Die Kontakte der Knopfzellen haben immer häufiger Wackelkontakte bekommen und in der Folge die Programmierung vergessen und mussten neu eingelernt werden. Die Kontaktgabe ließ sich immer nur für kurze Zeit verbessern, bevor das Problem wieder auftrat. Ein, zwei Ersatzsender später wurden die Sender von ELV aus dem Programm genommen und durch andere Typen ersetzt, die die Programmierung auch beim Batteriewechsel behalten. Den preiswerten Abverkauf der Restbestände habe ich ausgenutzt und nochmal drei der alten Typen erworben. Auf diese Weise konnten noch ein paar Jahre überbrückt werden.
Nachdem auch der letzte Sender nicht mehr richtig wollte, habe ich den Versuch unternommen, einen 100 µF Kondensator parallel zu den Batterien zu schalten. Da der damals erhältliche kleinste SMD-Kondensator aber immer noch ziemlich groß war, musste er seinen Platz auf der Rückseite der Platine finden und der Pluspol musste über einen Draht angeschlossen werden. Die Ursache für das Versagen dieser Lösung habe ich nicht untersucht, sondern diesen Sender abgeschrieben.
Hier der Blick auf die Steuerplatine im geöffneten Gehäuse:
Die Platine aus dem Gehäuse ausgebaut:
Inzwischen gibt es SMD Keramik-Vielschicht-Kondensatoren der Größe 1206 mit ebenfalls 100 µF/6 V, die auf Grund ihrer geringen Größe auf der Unterseite, direkt neben den Batteriekontakten in doppelter Ausführung ihren Platz finden.
Am rechten, oberen Rand der Platine sieht man im Bild unten die zwei mit einem Skalpell freigekratzten Kontaktflächen für die zusätzlichen Kondensatoren:
Die beiden Keramik-Vielschichtkondensatoren sitzen an ihrem Platz:
Der im oberen Bild obere Kondensator (der rechts neben dem Aufdruck “JP1”) muss so weit wie möglich nach links platziert werden, da direkt neben dem Batteriekontakt eine Plastiknase als Abstandshalter im Gehäusedeckel sitzt, die sonst mit dem Kondensator in Konflikt kommen würde. Die Nase sollte erhalten bleiben, denn sie fixiert die Platine im Gehäuse.
Diese 200 µF liefern selbst bei abgeklemmten Batterien für fast 1 Minute die Spannung zum Erhalt der Programmierung, so dass kurze Unterbrechungen des Kontaktes zu den
Batterien, wie sie auftreten, wenn der Handsender etwas unsanft aus der Hand gelegt wird, keine Probleme mehr bereiten. Selbst ein Batteriewechsel kann jetzt ohne
Gedächtnisverlust durchgeführt werden, wenn man sich etwas beeilt.
Die Knöpfe dürfen dabei natürlich nicht betätigt werden, den Sender können die Kondensatoren nicht speisen.
Ein Nachbauer hat mir mitgeteilt, dass die von mir eingesetzten Kondensatoren schlecht zu bekommen sind.
Alternativ können durchaus kleinere Werte (68 µF, 47 µF) verwendet werden. Die überbrückbare Zeitdauer ohne Batterien ist damit natürlich kleiner, kurze Spannungsausfälle, z.B. wenn der Sender mal hinfällt oder unsanft abgelegt wird, dürften trotzdem aufgefangen werden. Das habe ich aber nicht verifiziert.
Bei einigen meiner FS20 S3 Sendern sind einzelne - die häufig verwendeten - Tasten ausgefallen, andere haben einfach den Betrieb eingestellt. Da die Sender von ELV nicht mehr hergestellt/vertrieben werden, muss eine Alternative gefunden werden.