Ich habe das Atmel-ICE als nacktes Board gekauft, einige meiner Programmer und die Eigenbau-Serial-Konverter haben ebenfalls keine Gehäuse und funktionieren klaglos.
Andererseits besitze ich ja eine CNC-Fräse und eine POM-Platte in passender Dicke, so dass es eigentlich nahe liegt, das ICE anzuziehen. Also habe ich mit DesignSpark Mechanical auf die Schnelle ein Gehäuse entworfen und mal wieder meine Fräse gestartet.
In der Explosionszeichnung sieht man das aus fünf Teilen bestehende Gehäuse:
Die drei runden Hülsen haben innen und außen eine Presspassung für die Zentriernasen der Platine bzw. die im Deckel vorhandenen Löcher (im unteren Bild zu sehen). Sie werden in die Löcher im Deckel eingepresst und halten dann beim Schließen des Gehäuses die Platine fest. Die oberen Außenkanten der Hülsen sowie die unteren Ränder der Löcher innen mussten leicht angefast werden, damit sich die Teile ineinander fügen lassen. Die Befestigung der Gehäusehälften ist reversibel.
Ausgangsmaterial der Gehäusehälften ist eine 5 mm dicke POM-Platte, aus der ich zuerst Rohlinge mit leichtem Übermaß ausgefräst habe. Die Ausschnitte beider Gehäusehälften lassen sich von einer Seite fräsen, es muss also nicht umgespannt werden. Die Hülsen zur Fixierung der Platine und zum Verschluss des Gehäuses sind ebenfalls aus der POM-Platte gefräst. Die Konstruktionen der Teile können als “.rsdoc”-Dateien geladen werden. “rsdoc” ist das Dateiformat von DesignSpark Mechanical, das von RS components kostenfrei - gegen Registrierung - zur Verfügung gestellt wird.
Nachdem alle Teile zusammen gefügt waren, habe ich mit einem ausreichend langen Fräser nochmal den Umfang leicht überfräst, damit die Ränder beider Gehäusehälften exakt gleich groß und schön glatt sind.
Das fertige Gehäuse sieht nicht ganz so schick aus wie das Original – es fehlt der farbige Streifen zwischen den Gehäusehälften – aber es erfüllt seinen Zweck perfekt.
Die drei Löcher unterhalb der beiden rechteckigen Ausschnitte im nächsten Bild dienen als “Lichtleiter” für die drei LEDs auf dem ICE. Die Schicht zwischen Loch und Oberfläche ist nur 0,5 mm dick und wird von der aktivierten LED sehr schön hinterleuchtet:
Der Gehäuseboden ist 1 mm dick, die Platine sitzt ca. 0,5 mm erhöht auf den Stiften, die auch dem Verschluss des Gehäuses dienen: