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Motorrad-Radio

Einbau eines (Fremd-)Radios in die R1100RT (1997)

Der immense Preis von fast einer Kilomark für das Originalradio von BMW, das doch immerhin eine ausgebuffte Radio-Kassettenkombination darstellt, hat mich davon abgehalten, mehr als die werkseitige Radiovorbereitung beim Neukauf meiner RT zu bestellen. Nebenbei bemerkt ist das Design des BMW-Radios etwas merkwürden. Die Knöpfe sind (bei normaler, also horizontaler Betrachtung) von oben nach unten beschriftet, wohl weil dieses Radio ursprünglich mal für die K-Modelle mit Vollverkleidung gebaut wurde, wo das Radio sichtbar bleibt. Das LCD-Display wurde in diesen (Um-) Designprozess aber nicht einbezogen (wäre wohl zu teuer geworden) und ist deshalb mit um 90 Grad gedrehtem Kopf ablesbar...wohl dem, der keine Probleme mit der Halswirbelsäule hat.

Die nächste Generation Motorradradio bei BMW wird wohl von Radio Becker und total anders daher kommen. Kassettenschacht mit Auswurfknopf im Einbauschacht, alles andere an Bedienung, inklusive Anzeige (mit Menüführung über Funktionstasten, wenn´s denn wahr ist) in der in die Verkleidung integrierten Anzeigeeinheit. Der Preis wird sich wohl weit jenseits der 1000 DM-Marke einpendeln (DM 1800 sind im Gerede), dafür ist eine CD-Steuerung eingebaut. (Nachtrag: das neue Becker-Radio ist nach sage und schreibe 4 Jahren endlich zu haben, leider (oder zum Glück ?) nur in der neuen K1200 LT).

Das originale Fernbedienteil hätte der Händler für 200 DM besorgen können, da ich aber nicht herausbringen konnte, nach welchem Prinzip die Kopplung zum Radio realisiert ist (man kann z.B. mit einer Taste den Suchlauf starten, mit derselben Taste per "Doppelklick" den nächsten Verkehrsfunksender), habe ich auch davon Abstand genommen.

Auf der Suche nach einem preisgünstigen (ich will ehrlich sein, nach dem billigsten :-) Autoradio mit Tipptastenbedienung, wurde ich nach Durchforstung diverser Kataloge bei Völkner fündig.

Der Deawoo AKF-4085 R (oder so ähnlich) ist mit 249 DM plus 9,90 DM für den (unbedingt notwendigen) Kabelsatz billig, hat Tipptasten für alle Funktionen und ist hervorragend ausgestattet, wie ich nach Kauf feststellen konnte (hat auch eine CD-Steuerung ;-)).

Die Verteilung der Leistung auf die Ausgänge (vorn 2x7 W, hinten 2x25 W) legt nahe, die Originallautsprecher in der Verkleidung an die hinteren Ausgänge anzuschließen. Dazu müssen an den Kabelsatz erst mal Lautsprecherbuchsen angelötet werden, ich habe die für vorne gleich weggelassen. Apopos Kabelsatz: Die (Flach-)Stecker für Spannungsversorgung (Isoliertülle hier nicht vergessen) und Masse, sowie die Verbindung zum Dauerplus für die Speicher sind ebenfalls noch anzubringen, da alle Leitungen des Kabelsatzes offene Enden haben (Ausnahme die beiden Vorverstärkerausgänge die aber nicht benötigt werden).

Im Radiofach der RT liegen werksseitig eine Antennenleitung und die Anschlüsse der beiden Lautsprecher, sowie (über das Zündschloß geschaltetes) PLUS, Masse und ein Doppelstecker, dessen einer Anschluß (messen) Dauerplus führt. Für den Dauerplusanschluß habe ich eine isolierte Rundsteckverbindung aus dem Modellbau verwendet.

Wenn das Radio nach Anschluß dieser Leitungen nicht spielt, keine Panik. Im Elektrikkasten unter der Sitzbank fehlt wahrscheinlich nur die Sicherung Nr. 8. Sicherungen ist auch so ein Thema. Im Stromkreis zum Radio sitzen letztendlich 3 Sicherungen; die unter der Sitzbank (von BMW), eine fliegende Sicherung in der Hauptzuleitung zum Radio (vom Kabelsatz) und im Radio selbst ist auch noch eine eingebaut.

Die eigentliche Herausforderung auf der Suche nach einer preiswerten Lösung ist aber nicht der Einbau eines Radios, sondern dessen (Fern-)Bedienung vom Lenker aus.

Wie schon erwähnt war ich nicht sicher, ob die original Fernbedienung von BMW auch für ein anderes Radio zu verwenden ist. Darüber hinaus war ich nicht bereit, fast nochmal das gleiche Geld für die Fernbedienung auszugeben wie für das Radio. Also stand Selbstbauen auf dem Programm.

Ich habe bei Conrad 4 quadratische Folientaster (mit je einem Dichtungssatz) gekauft, die den Einbau mit Schutzklasse IP67 (also (Strahl-)wassergeschützt, afaik) erlauben. Diese Schalter sind auf einem 36 mm breiten, 2 mm starken Alustreifen montiert, der, entsprechend abgewinkelt, die Montage mittels der bereits am Lenker befindlichen M5-Bohrung erlaubt. Das Alublech habe ich etwas länger als für die Taster notwendig gemacht, damit noch eine 5 mm-LED unter den Tastern angeordnet werden kann, die mir anzeigt, ob ich das Radio nicht höre, weil es aus ist, oder ob ich zu schnell fahre :-) (Maßskizze folgt) (siehe unten)

Die Verbindung zwischen Radio und Fernbedienung habe ich mit 7-adriger, geschirmter Steuerleitung ausgeführt. Es hätten für die reine Bedienung der Tasten "Lautstärke+", "Lautstärke-", "Sendersuchlauf up" und "Sendersuchlauf down" 5 Leitungen gereicht, mit der Anzeige-LED waren 6 Leitungen plus Schirm nötig, die  7 waren aber das einzige was ich auf die Schnelle auftreiben konnte. Zusätzlich habe ich noch einen 7-poligen DIN-Stecker mit passender Buchse zum "fliegenden" Einbau besorgt, um die Verbindung zwischen Radio und Fernbedienung zum Ausbau des Radios trennen zu können.

Jetzt folgt die Beschreibung des Teils, der einiges an (Fein-)handwerklichem Geschick und Mut zum Verzicht auf Garantieleistungen für das Radio erfordert.

Um an die Tasten in dem (abnehmbaren) Bedienteil des Radios zu kommen, muss dieses Bedienteil nämlich geöffnet werden (was in der Bedienungsanleitung ausdrücklich verboten ist).

Wie auch immer... Durch Entfernen von 4 Schrauben auf der Rückseite des Bedienteils und vorsichtigem Aufhebeln der 8 Rastungen rundherum kann der hintere Deckel abgenommen werden und man sieht auf die mit SMD-Bauteilen bestückte Leiterplatte. Dabei braucht man keine Angst davor zu haben dass die Tasten von Federn in alle Richtungen geschossen werden. Alles bleibt an Ort und Stelle.

Mit dem Ohmmeter habe ich die in Frage kommenden Taster (Lautstärke und Sendersuchlauf) ausgemessen. Die Tasten sind (elektrisch) in einer Matrix angeordnet und werden von einem Microcontroller abgefragt. Mit dem Oszilloskop habe ich diese Signale mal angeschaut, um abschätzen zu können, ob Störungen durch die Verlängerung  der Tasteranschlüsse zu erwarten sind. Die Tasten werden mit ca. 50 Hz abgefragt, die Spannungspegel liegen um 5 V, also problemlos, auch über einige Entfernung (Achtung! Ich hatte die notwendige Leitungslänge auf etwas unter 1m geschätzt, sicherheitshalber aber 2 m Leitung gekauft... zum Schluss hatte ich nur noch 20 cm übrig - man verschätzt sich leicht).

Ich habe 5 Stück Schaltlitze (dünn!, ca. 25 cm lang) an die entsprechenden Punkte der Schalter gelötet, durch die viereckige Öffnung im Rückteil des Bedienteils unterhalb der Tasten für schnellen Vor- und Rücklauf nach hinten herausgeführt und das Gehäuse wieder geschlossen. (Skizze der Punkte folgt) (siehe unten)

Nach einigem Überlegen habe ich mich dann entschlossen, die Abnehmbarkeit des Bedienteils zu opfern, da ich keine Lösung fand, die mir erlaubt hätte, Steckkontakte zwischen Radiogrundgerät und Bedienteil einzubauen, ohne größere "Umbauten" an den Gehäusen der beiden Teile zu machen. Ich habe dann nur die Öffnung im Grundgerät etwas erweitert, durch die die Betätigung des Kassettenteils erfolgt (schneller Vor- und Rücklauf) und habe die 5 Kabel (in einem Schutzschlauch) im Grundgerät in die Nähe des rückwärtigen Kombisteckers verlegt. Dort habe ich den Schutzschlauch mit einem Kabelbinder am Kassettenchassis festgelegt. Man kann dadurch das Bedienteil vorsichtig ca. 2 cm abheben, was aber beim Ein- und Ausbau in der RT nicht notwendig ist.

Für die Betriebsanzeige (LED in der Fernbedienung) habe ich die Stelle im Radio gesucht, wo die geschaltete Spannung für eine Automatikantenne anliegt. Soweit vorbereitet kam der letzte Teil im Radio dran, die Verbindung der neuen Drähte zur Außenwelt.

Ein ca. 25 cm langes Stück der 7adrigen Steuerleitung habe ich durch eines der reichlich in der Rückseite des Radios vorhandenen Löcher gesteckt und ebenfalls mit einem Kabelbinder festgelegt, nachdem ich noch einen Schutzschlauch übergezogen hatte, da die Kanten des Blechgehäuses ausgesprochen scharf sind.

Im Radio wurden alle "neuen" Leitungen mit den entsprechenden Farben der Steuerleitung verlötet (aufschreiben!), mit Schrumpfschlauch isoliert und die Schirmung der Steuerleitung auf Masse gelegt. Am äußeren Ende habe ich die Kupplung montiert (Hülle und Metallkragen vorher auf das Kabel auffädeln nicht vergessen). Damit konnte das Radio wieder geschlossen werden.

Der Stecker wurde gleichsinnig montiert (noch nicht geschlossene Buchse und offenen Stecker zusammenstecken, dann die Leitungen im Stecker anlöten, gleiche Farben an gleichen Pin. Vermeidet Hirnakrobatik beim Versuch, die Nummerierung von "vorne" oder von "hinten" zu enträtseln :-)

Jetzt ein kurzer Test, ob am Ende der Leitung durch Überbrücken der entsprechenden Farben auch die gewünschte Funktion ausgelöst wird... geschafft.

Jetzt geht es raus in die Garage zur RT...

Das noch nicht an die (selbstgebaute) Fernbedienung angeschlossene Kabel wird (mühsam) von innen durch die Spritzwassertülle durchgefummelt, durch die auch der Originalkabelbaum der Radiovorbereitung geführt wird. Hilfreich ist hierbei, wenn man die Antennenleitung inklusive Gummidurchführung vorher ganz aus dem Radiofach herauszieht und den Gummistopfen des Kabelbaumes ebenfalls nach außen herausdrückt. Beide Durchführungen (für Antenne und Kabelbaum, letztere jetzt mit zusätzlichem Kabel für Fernbedienung) wieder reindrücken. Dann die Steuerleitung in der Verkleidung am Träger derselben nach vorne unten, von unten um den Luftleitkanal der "Handwärmer" herum, danach an den Leitungen zum Lenker entlang zum linken Handgriff führen. Dabei hin und wieder an strategisch günstigen Stellen mit Kabelbindern fixieren. Dabei werden etwa 1,5 m Leitung benötigt!

Die letzte Befestigung findet an der Stelle statt, wo auch die anderen Kabel und Züge von Hause aus am Alulenker befestigt sind. Der original Kabelbinder muss dazu leider durchgeschnitten werden, was aber den einzigen zerstörerischen Eingriff in BMW-Hardware darstellt.

Das Kabel wird jetzt am Mantel mittels eines Kabelbinders an der Fernbedienung fixiert (hierzu sind zwei Löcher vorhanden, siehe Skizze). Jetzt müssen noch die einzelnen Adern der Steuerleitung an die Taster und die LED der Fernbedienung angelötet (Vorsicht jetzt, keine Lötzinnspritzer auf die Verkleidung fallen lassen, wäre doch schade) und nach einem Funktionstest die Rückseite des Alubleches (= Fernbedienung) mit Heißkleber versiegelt werden.

Festschrauben und fertig.

Halt, nicht ganz!
Das Radio muss noch in den Radioeinbauschacht eingesetzt werden...

Das erste Mal habe ich dazu den kompletten Innenteil der Verkleidung (Konsole?, eben das Teil wo links die Bordsteckdose und die 3 Schalter eingebaut sind) ausgebaut, da das Radio nicht ohne weiteres an dieser Verkleidung vorbei in den Schacht rutscht. Beim zweiten und dritten Mal habe ich die Verkleidung etwas (heftig) zur Seite gedrückt und den Einbauschacht ebenfalls etwas (heftig) verbogen, dann passte das Radio auch so. Alle Deformationen waren reversibel, also eigentlich kein Risiko. Muss aber jeder selbst wissen.

Nach Einbau funktioniert alles wunderbar, nur die LED (ich musste natürlich eine HighPower-Ausführung mit enger Bündelung nehmen :-(( blendet pervers, weil sie genau auf das linke Auge zielt. Außerdem ist wohl mein linker Lautsprecher von Werk aus defekt, er kracht und knarzt  nämlich selbst bei kleinen Lautstärken ungeheuerlich.

Während der Fahrt habe ich auch noch nicht getestet, da heute morgen (genau, den Einbau habe ich gestern nacht gemacht) die Batterie (zum 2. Mal bei fast fabrikneuem Motorrad! Ok, war eine Vorführmaschine mit 3200 km, aber das ist doch kein Alter für eine BMW) leer war.

Die Maßskizze für das Alublech und den Lageplan der Lötpunkte im Bedienteil, ggf. auch die Bestellnummern der Taster, der Stecker, der Leitung usw. kann ich bei Interesse noch liefern (siehe unten), selber nach Gutdünken designen macht aber auch Spaß!-))


Nachtrag
Nach einiger Zeit des Motorradelns mit Musik musste ich feststellen, dass die Senderwahl per Suchlauf  nicht das Gelbe vom Ei ist. Durch die Tatsache des verdeckten Einbaus des Radios ist es unmöglich zu sagen, welcher Sender gerade empfangen wird. Logische Konsequenz: Stationstasten müssen in die Fernbedienung integriert werden.

In bewährter Manier (siehe Beschreibung oben) habe ich die entsprechenden Stellen im abnehmbaren Bedienteil des Radios herausgefunden, das 7-polige Kabel durch ein 9 -poliges ersetzt, ebenso die Steckverbindung durch eine 8-polige Stecker-Buchse-Kombination (diesmal musste der Steckerschirm mit zur Kontaktierung beitragen).

Die selbstgebaute Fernsteuerung habe ich komplett demontiert und ein neues Blech entworfen, das 2 zusätzliche Tasten für die Stationstasten 1 und 2 des Radios aufnehmen konnte. Um das Radio auch mal ausschalten zu können, habe ich dann auch noch einen Ein-Aus-Schalter spendiert. (Skizze siehe unten)

Im gleichen Zug habe ich noch die beiden vorderen Kanäle des Radios mit zum Bedienteil geführt und dort zuerst auf einen 3,5 mm Stereo-Klinkenstecker geführt, um zwei in den Helm eingelegte Kopfhörer anzuschließen. Hilfreich war an dieser Stelle, dass die Verstärker für die vorderen Lautsprecher nicht mit einer Leistungsstarken Brückenendstufe ausgerüstet sind wie das bei den Verstärkern für die hinteren Lautsprecher der Fall war.

Dadurch reichten die 9 in der Steuerleitung vorhandenen Adern aus, um auch noch das NF-Signal in Stereo zur Fernbedienungskonsole zu leiten (dazu später mehr), weil die Masseleitungen für beide Kanäle zusammengeschaltet und auch an Fahrzeugmasse angeschlossen werden konnten. Bei Brückenendstufen muss peinlich darauf geachtet werden, dass erstens die “Minus”-Leitungen der beiden Kanäle nicht zusammen geschaltet werden dürfen und zweitens keine der beiden “Minus”-Leitungen mit Fahrzeugmasse in Verbindung stehen darf. Ansonsten ist mit schnellem Tod der Endstufen zu rechnen, weil eine Seite der Endverstärker-“Brücke” kurzgeschlossen würde.

Beim Betrieb stellte sich nach wenigen Wochen heraus, dass dieser Klinkenstecker nicht für Outdoor-Einsatz bei Wind und Wetter geeignet ist (Unterbrechungen im Sound und Kratzgeräusche stellten sich ein, die Stecker am Bedienteil und am Helm rütteln sich lose und rutschen raus).

Ich habe umgerüstet auf Modular-Western-Stecker wie man sie von Telefonhörern kennt. Diese Stecker und Buchsen haben eine Goldauflage und sitzen durch die Verriegelung sicher im Kontakt. Diese Lösung hat mich zweieinhalb Jahre ganzjährig störungsfrei mit Musik versorgt. Im Helm habe ich übrigens mit Heißkleber ebenfalls so eine Telefonbuchse eingeklebt, um das Kabel bei Bedarf auch am Helm abstecken zu können. Der aufmerksame Leser wird sich sicher schon denken können, wie das Kabel zwischen Fernbedienung und Helm aussah... richtig, eine Telefonhörer-Wendelschnur :-)

Allerdings keine Original-Hörerschnur, denn die haben Western 4/4 Stecker auf jeder Seite, also Stecker mit 4 Kontakten in einem Isolierteil mit ebenfalls 4 “Fugen” für die Kontakte, sondern Western 6/4 Stecker. Diese haben 6 “Fugen” und nur die mittleren 4 sind mit Kontakten bestückt. Grund hierfür war, dass mein Local Dealer in Sachen Elektronikteile nur 6/4er Einbau-Buchsen verkauft hat (zum Glück auch die passenden Stecker :-)

Diese Westernstecker lassen sich mit etwas feinmotorischem Geschick mittels eines kleinen Schraubenziehers am Kabel befestigen indem man zuerst die durchsichtige “Zugentlastung” vorsichtig festdrückt, danach die einzelnen Schneid-Klemm-Kontakte in die Adern des Kabels. Die relativ teure Western-Stecker-Montage-Zange kann man sich also sparen. Knipst man die an einer Original-Telefonhörerschnur befindlichen 4/4 Stecker vorher ab, erleichtert man sich die Montage der neuen Stecker übrigens erheblich :-)

Der Betrieb des Radios mit Kopfhörern ist weitaus genussvoller als mit den Lautsprechern in der Verkleidung und zwar nicht ausdrücklich verboten, aber auch nicht erlaubt. Diesen Hinweis sollte jeder zur Kenntnis nehmen, und dann selbst entscheiden, ob der Helmeinbau notwendig ist.

Viel Spaß beim Radiohören unterwegs...

Nachtrag, Stand April 2008
Mittlerweile gibt es diese Western-Stecker-Montage-Zangen relativ preisgünstig z.B. bei Reichelt, das Gefummel mit dem Schraubenzieher ist also nicht mehr unbedingt notwendig.


Nota bene
Nach Kauf eines neuen Helms hat es sich (vorläufig) ausgehört. Der Shoei XR-800 ist durch den Windabweiser am Kinn derart dicht, dass ich keine Möglichkeit gefunden habe, zerstörungsfrei das Kabel in den Helm zu führen. Die Polsterung ist außerdem so gut in der Helmschale festgeklebt, dass ich keine Stelle ausmachen konnte, an der ich die Buchse hätte festkleben können.

Die Buchse für den Klinkenstecker am Tastaturpanel habe ich übrigens auch nach Einbau der Westernbuchse eingebaut gelassen. Die Idee war, dass gegebenenfalls der Beifahrer, ausgerüstet mit einem passend verkabelten Helm, ebenfalls hätte Radio hören können. Dazu ist es aber nie gekommen (kaum Beifahrer, und wenn, dann ohne passende Verkabelung im Helm).

Die Buchse hat aber doch noch einen sinnvollen Einsatzzweck gefunden. In jedem Sommer hat sich eine Schlupfwespe diese “Höhle” für ihren Nachwuchs ausgesucht, leicht am mit feinster Erde zugekleistertem Loch zu erkennen. Ob sich das Tierchen darüber im Klaren war, was es seinem Nachwuchs da zumutet... ;-)


Aktualisierung im Mai 2008
Den oben beschriebenen Einbau des Radios habe ich 1997 durchgeführt. Meine Skizzen für das Fernbedienungsblech glaubte ich bereits lange verloren, doch wie der Zufalls so spielt, bei einer Aufräumaktion auf der Festplatte eines alten Rechners fallen mir die Dateien wieder in die Hände und somit kann ich mein damals gegebenes “Versprechen“ endlich einlösen.

Die Maßskizze wurde liebevoll als ASCII-Grafik ausgeführt, ich hoffe, die wesentlichen Details sind erkennbar.

Radio-Fernbedienung_BMW_1

Die Löcher für die Taster habe ich mangels 14 mm-Bohrer mit 12 mm gebohrt, dann mit der Rundfeile auf Maß gebracht. Dadurch hat es auch nichts geschadet, dass mir der Bohrer etwas weg gelaufen ist ;-)
Diese Löcher müssen 9 mm vom Rand des Blechs (Mitte des Lochs natürlich) entfernt gebohrt werden, Abstand zueinander jeweils 18 mm.

Mit dem Befestigungsloch kann dann das ganze Teil mittels M5-Schraube und Federring am Lenker angebaut werden. Das Loch sollte erst gebohrt (und angezeichnet) werden, wenn die Lasche bereits umgebogen ist (ich will ehrlich sein, ich musste das Loch noch nachbearbeiten, es hatte zum Schluss etwa 6 mm Durchmesser bis die Schraube dann in das Loch im Lenker passte).

Das Loch für die LED habe ich vorn schön entgratet, dann die LED von hinten durchgesteckt und mit den dort noch vorhandenen Graten festgeklemmt und anschließend mit Sekundenkleber den Spalt zwischen LED und Blech zulaufen lassen. Dieses Loch habe ich auch erst nach dem Abkanten gebohrt, damit es beim Dengeln im Schraubstock nicht unrund wird.

Apropos Dengeln: Bitte ein Stück Holz zwischen Hammer und Alublech halten, sonst sieht die Oberfläche nachher nicht mehr besonders aus. Das meiste an Fläche wird zwar von den Schaltern abgedeckt, aber um die LED herum schaut noch einiges an Material heraus.

Ein Tip zum Überprüfen des eigenen Geschmacks: Ich habe mir das Blech zuerst mal aus dicker Pappe ausgeschnitten und gefaltet und dieses Teil dann an den Lenker gehalten, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie das Ganze nachher aussieht.

-----------
Hier noch die Beschreibung, welche Kabel bzw. Lötpunkte mittels der Taster gebrückt werden müssen, um die gewünschte Funktion auszulösen:
Die einzelnen Kabel sind durchnumeriert von 1 bis 5, die Lötpunkte im Bedienteil ebenfalls, hier von 1 bis 8. (siehe Zeichnung)

Radio_Bedienteil

Angeschlossen ist

Kabel 1

an Lötpunkt 8

Kabel 1 hat die Farbe :

 

2

7

Farbe :

 

3

6

Farbe :

 

4

5

Farbe :

 

5

4

Farbe :

 

Die Farben der Drähte können in der Tabelle eingetragen werden, braucht man irgendwann sowieso.

Die restlichen Lötpunkte, die nicht mit einem Draht verbunden sind, sind über die Leiterplatte verbunden.

Jetzt die Funktionen. Verbunden werden müssen für die Funktion...

Lauter:

Kabel 1 und 5 also

Farbe:

Farbe:

Leiser:

Kabel 2 und 3

Farbe:

Farbe:

Suchlauf hoch:

Kabel 1 und 2

Farbe:

Farbe:

Suchlauf runter:

Kabel 3 und 4

Farbe:

Farbe:

Die hier aufgeschriebenen Farben müssen dann an den Tastern entsprechend angelötet werden.

Die Enden der Adern der Steuerleitung müssen auf der Seite der Fernbedienung mindestens 10 cm lang gelassen werden, damit der mit dem weitesten Weg zwischen Kabelbinderbefestigung und Taster nicht doch noch verlängert werden muss. Nach dem anlöten werden die Adern sauber zwischen den Befestigungszapfen der Taster verlegt und das Ganze dann mit Heißkleber eingesudelt, bis alles schön dicht verpackt ist.

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(Nachtrag von 03/2000)
Ich versuche hier mal auf die Schnelle eine Zeichnung der zweiten Version des  Fernbedienungsbleches:

Hinweis am Rande:  Diese Zeichnung zeigt das Blech vor der Bearbeitung VON INNEN!!!
Wenn also eine der Laschen “nach vorne gebogen” wird, zeigt sie im Endzustand dann folgerichtig nach hinten.
Klar soweit, oder? ;-)
Dieser Hinweis gilt im Übrigen auch für die Skizze weiter oben.

Radio-Fernbedienung_BMW_2

Einige Maße in der Zeichnung habe ich nur geschätzt (mit Fragezeichen versehen), da ich das Blech zum Zeitpunkt der Skizzierung (03/2000) nicht mehr zum Nachmessen vorliegen hatte. Die gesicherten Maße (ohne Fragezeichen) stammen aus der ersten Zeichnung.

Auf dem 45°-Abschnitt sitzt links neben der LED noch die Klinkenbuchse für den Kopfhöreranschluss (die war dann nutzlos, wie weiter oben beschrieben, diente nur noch als Schlupfwespennest (ehrlich!!)), auf dem unteren Ende der linken Lasche (die mit dem Ausschalter) habe ich später die Westernbuchse angebaut. Dazu mussten zwei 3 mm Löcher gebohrt werden, in die die beiden Nasen der Buchse passen. Die Öffnung der Buchse zeigt nach unten, damit Wasser ablaufen kann, die Rückseite der Buchse ist mit Heißkleber abgedichtet.

Durch den Trick mit dem 45°-Abschnitt für die LED strahlt sie nicht mehr genau ins linke Auge :-)

Das untere Ende der Lasche des Ein-Aus-Schalters muss übrigens so abgeschrägt werden, dass es "hinter" der 45°-Schrägen am Blech anliegt.

Der Ein-Aus-Schalter lässt sich sehr schön mit dem linken Daumen betätigen (wir erinnern uns: Das Blech ist hier von innen abgebildet und wird nachher um 180° gedreht an den Lenker geschraubt).
Die beiden Stationstasten sitzen oben waagerecht.

Leider kann ich die zusätzlichen Lötpunkte für Ein-Aus-Taster und Stationstasten auf der Bedienteilleiterplatte nicht mehr angeben, die habe ich seinerzeit nicht aufgeschrieben. Da das von mir damals verwendete Radio aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit heute ohnehin nicht mehr käuflich zu erwerben sein dürfte, seht die oben stehenden Tipps einfach als prinzipiellen Machbarkeitsbeweis an :-)

 


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