Rigol verkauft mit den Oszilloskopen der DS-Serie hochqualitative Geräte für den Hobbybereich. Ich habe mir seinerzeit das DS2202 geleistet, ein Zweikanalgerät mit 200 MHz Bandbreite.
Leider ist die Konstruktion der Aufstellfüße bzw. deren Verriegelung etwas missraten, denn bereits nach wenigen Betätigungen ist mir zuerst die eine, später dann die andere Halterung der ausklappbaren Aufstellfüße ausgebrochen, geschuldet der extrem harten Rastung in beiden Endstellungen.
Lange Zeit habe ich mir damit geholfen, die Füße einfach wieder in die noch vorhandene Hälfte der Halterung einzusetzen und das Oszi dann vorsichtig abzustellen. Wenn das Gerät nicht bewegt wurde, hat es gehalten.
Irgendwann ist mir dann leider einer der beiden losen Füße abhanden gekommen, so dass das Gerät aufgestellt jetzt hinkt.
Eine Nachfrage beim Händler, Fa. Batronix, ergibt, dass sie keine Ersatzteile haben, sie würden beim Hersteller Rigol nachfragen. Ich warte auf das Ergebnis, wobei die defekte Halterung beider Füße jeweils Bestandteil der hinteren Gehäusehälfte (der dunkelgraue Teil im Bild oben) ist und ein Ersatz dafür wohl ohnehin nicht in Frage kommt.
Update
Batronix hätte tatsächlich beim Hersteller Ersatz für die Füße und die Rückwand organisieren können. Vielen Dank an dieser Stelle für den hervorragenden Service!
Allerdings ist mir die Rückwand als Ersatzteil schlicht zu teuer, so dass ich mir anders geholfen habe.
Um auf die Schnelle das Oszi wieder wackelfrei aufstellen zu können, habe ich mit DesignSpark Mechanical einen etwas martialisch geratenen Ersatzfuß entworfen, der einfach über den am Gehäuse vorhandenen Fuß gestülpt wird. Die Konstruktion passt für links und rechts, wird also zweimal auf dem 3D-Drucker gedruckt, Schichtdicke 0,2 mm, 30% Infill und TPU als flexibles Material.
Das Ergebnis ist nicht besonders ansprechend weil recht robust, aber immerhin funktional bis ins Letzte. Am Gerät präsentiert sich das dann so:
Diese Variante wird beim stationären Aufstellen in der Werkstatt zum Zuge kommen.
Wie bereits geschrieben, sehr funktional, aber designtechnisch nicht so der Bringer. Also habe ich testweise noch Kopien des Originalfußes erstellt, gedruckt aus demselben Material, diesmal aber mit 100% Infill um die Stabilität des mit nur 5 mm Dicke recht zierlichen Teils so hoch wie möglich zu machen.
Das hat doch dann schon wieder sehr viel Schönes, wie ich meine:
Diese Variante lässt sich wie das Original einklappen und geschuldet den Ungenauigkeiten beim 3D-Druck, sind die runden Fortsätze etwas dicker als beim Original, verhindern dadurch ein leichtes Verdrehen im unbelasteten Zustand. Rastungen wie beim Original sind somit unnötig.
Ich werde beobachten wie sich die Langzeitstabilität des verwendeten Materials unter permanenter Belastung (wenn also das Oszi damit aufgestellt ist) verhält. Gegebenenfalls drucke ich die klappbaren Füße nochmal aus PLA, das nicht so flexibel wie TPU ist.
Diese Version der Füße habe ich seitlich aufgestellt mit Support gedruckt.
Die Konstruktionsdaten für DesignSpark Mechanical sowie die STL-Dateien für den 3D-Druck stelle ich als Download zur Verfügung.
Nachtrag
Ich habe die klappbaren Füße gleich nochmal in PLA gedruckt, die Stabilität ist extrem besser als mit dem flexiblen TPU, der Einsatz der “Elefantenfüße” für stationären Betrieb
ist damit hinfällig.