Der Empfänger muss für die TriGUIDE, die Steuerungsplatine des Tricopters von William Thielicke, alle Kanalsignale auf einem einzigen Anschluss zur Verfügung stellen.
Es gibt einige wenige Empfänger, die dieses Feature von Hause aus haben. Da ich aber einen anderen Empfänger verwenden will, muss ich mich selbst um diese Eigenschaft kümmern.
Ich habe für den Tricopter den Empfänger “Corona/Master Micro 6 DSP” gekauft, weil der schön klein ist und keinen Quarz benötigt.
Das Gehäuse besteht aus einer festen Plastikfolie und lässt sich relativ leicht und nahezu zerstörungsfrei vom Rest des Empfängers trennen. Lediglich ein Klecks Sekundenkleber an einem Ende hält das Gehäuse an seinem Platz.
Nach dem Öffnen habe ich die Platine einer genauen Musterung unter der Lupe unterzogen und direkt neben der Reihe von Anschlüssen an einem Atmel MegaXX (mit Farbklecks an der Stelle der XX) die zu den sechs Kanalsteckern führen, einen goldenen Testpunkt ausgemacht, der mir verzweifelt nach der Möglichkeit aussah, beim Check nach der Fertigung oder beim Service alle Kanäle gleichzeitig zu überprüfen, ohne sie der Reihe nach einzeln - oder aufwändig gleichzeitig - anschließen zu müssen.
Die Lizenz zu oszillografieren besitze ich, also frisch ans Werk... :-)
Wieder ein Volltreffer. Auf dem Oszi stellen sich schön in Reih und Glied die Signale aller Kanäle dar. Das Signal ist leicht verschliffen, geht nur mühsam als Rechteck durch, aber das gilt für alle anderen Kanalimpulse genauso, gehört also so ;-) Letztlich ausgewertet wird bei PWM (pulse width modulation) der Abstand der Flanken des einzelnen Impulses , was sinniger Weise wohl irgendwo in der Mitte der Flanken passiert, wo die verschliffenen Ecken der Impulse keine Auswirkung haben.
Um das hier gefundene Summensignal an die TriGUIDE zu übertragen muss eine Praxis taugliche Steckverbindung geschaffen werden. Wir erinnern uns also, dass der Tricopter fünf Steuerkanäle benötigt. Der Empfänger bietet deren sechs, folglich habe ich mich entschieden, den sechsten Kanal zu opfern und dessen Stecker für das Summensignal zu verwenden.
Mit einem Skalpell wird die Leitung zwischen Controller und Stecker aufgetrennt, das steckerseitige Ende der Leitung blank gekratzt und dort ein dünner Kupfer-Lack-Draht angelötet, dessen anderes Ende auf dem Testpunkt angelötet wird.
Man möge mir die etwas krude Trennstelle verzeihen, das Zeugs ist wirklich klein! Ich war froh, die Nachbarleiterbahnen nicht in Mitleidenschaft gezogen zu haben.
Ein kurzer Test mit eingeschaltetem Sender zeigte, dass der Umbau erfolgreich war, das Summensignal steht jetzt an Kanalstecker 6 zur Verfügung.
Ein Servo (zumindest meiner) verträgt das Summensignal übrigens nicht, es hört sich an, als versuchte er, allen vorhandenen Signalen zu folgen und verheddert sich permanent.