Das erste meiner selbst zusammengebauten Ladegeräte arbeitet mit einem ICS 1702, der das patentierte Reflex-Ladeverfahren anwendet und damit gut fährt, ist mittlerweile schon etwas in die Jahre gekommen, tut aber noch immer hervorragend. Durch einige Erweiterungen, die sich durch Anforderungen im praktischen Betrieb ergaben (Anzeige für Eingangs- und Akkuspannung sowie Ladestrom, zusätzlicher Ladeteil für meinen Bleigel-Akku, geregelte Lüftersteuerung, ...), haben die Kosten dieses Schätzchens inzwischen "astronomische" Höhen erreicht. Außerdem ist das elektrische Design ziemlich konserativ ausgelegt (ich bin von Hause aus eher Digital orientiert), folglich gibt es für jede Stromstärke einen eigenen Lastwiderstand, das ganze doppelt, denn der Entladeteil ist ebenfalls so aufgebaut.
Deshalb konnte ich nicht widerstehen, als ich im Jahr 2000 auf der (mittlerweile toten) Homepage von Ton C. Jaspers über dessen genial einfaches Design im Analogteil des Laders gestolpert bin, und habe nach einigen Anläufen und vielen Mails mit Ton dieses Teil ebenfalls aufgebaut.
Mittlerweile steht mir der Sinn nach Komfort, ich will diese Schaltergräber einfach nicht mehr sehen, also muss ein Microcontroller her, der die Steuerung des 1702 übernimmt und den Anwender (also mich ;-) mit Menüs, Benutzerführung und Übersichtlichkeit verwöhnt. Kritiker werden einwenden, dass ein Microcontroller vollkommen überzogen ist, nur um ein paar Drehschalter zu ersetzen, man außerdem die Funktionalität des ICS 1702 prima durch Software auf eben diesem Microcontroller ersetzen kann (hallo Ton ;-), aber ich bin nunmal überzeugt von den Eigenschaften des 1702 und möchte eigentlich, zumindest in diesem Fall, das Rad nicht neu erfinden. Man verzeihe mir in diesem Zusammenhang den Wunsch, noch ein Ladegerät zu "erfinden", nachdem es schon einige gute Geräte auf dem Markt gibt.
Mein Entschluss ist gerade wieder etwas ins Wanken gekommen, denn ELV bietet im Hauptkatalog 2001 mit seiner neuen Ladegerätegeneration eigentlich schon ziemlich genau getroffen das an, was mir so an Funktionalität vorschwebt, genaugenommen noch etwas mehr, denn ich wollte nur einen Ausgang an meinem Lader haben. Den Preis von DM 299.- kann ich wohl auch kaum unterbieten, aber was soll´s ... den Großteil der Brocken (will sagen Bauteile) für den nächsten Lader habe ich schon im Keller liegen, die ersten Schaltpläne sind gezeichnet, im Moment (~2002) baue ich gerade den Programmer für den PIC Microcontroller ... ich denke, ich bleibe dabei und ziehe das Projekt durch. Irgendwann könnt ihr hier nachlesen, was daraus geworden ist :-)
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Viele Jahre später
Die beiden oben beschriebenen Ladegeräte für NiCd und NiMh funktionieren immer noch tadellos, wobei die Akkutechnologie mittlerweile an diesen Geräten gnadenlos vorbei gezogen ist.
Alle meine Modelle arbeiten fast ausschließlich mit LiIon- oder LiPo-Zellen, die andere Ladegeräte erfordern, die inzwischen auch recht preiswert angeboten werden. Für Akkupacks (mit mehr als einer Zelle) verwende ich nur noch verschiedene Ladegeräte von der Stange und fahre gut damit.
Einzig ein Ladegerät für einzelne LiIon-Zellen habe ich noch gebaut um unseren alten Tischstaubsauger wieder zu beleben. Aber auch hierfür werden inzwischen preiswerte Fertiglösungen angeboten, ein Selbstbau lohnt nicht mehr.